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Froschgraben – Die unendliche Geschichte

Vor gut drei Wochen (wie auch unserer Homepage zu entnehmen) hatte ich geschrieben: „Asbest, Bauschutt aus Neckarwestheim und was noch…“, diese Aussage kann nun ergänzt werden durch : was war vorher..? Wie der Tagespresse der vergangenen Wochen zu entnehmen war, landeten zwischen 1971 und 1990 ausgediente Brennelemente und seit 2008 Bauschutt aus dem Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe auf dem Froschgraben und in Horrheim. Insbesondere bei den Brennelementen stellt sich doch die Frage, wie hoch die jährlich zugelassene Strahlungsdosis damals festgelegt war – wenn überhaupt was festgelegt war bei der damaligen Sorglosigkeit! 10 Mikrosievert wie heute, daran kann ich nur schwerlich glauben. Es wäre nach Aufdeckung dieses Sachverhaltes vielleicht doch mal angemessen, mit dem Geigerzähler über die betroffenen Deponien zu laufen!  Aber wahrscheinlich traut sich das niemand.

Wie wir wissen, hat jeder Landkreis die Aufgabe, für die Entsorgung des anfallenden Bauschutts auf eigenem Gebiet zu sorgen. Wie ist es dann möglich, dass Karlsruhe offenbar bis heute diese Möglichkeit nicht hat und daher seine Abfälle in angrenzende Landkreise liefert, wo sie gegen geringe Gebühr auch noch angenommen werden? Und das ohne Kenntnis des Kreistages und der Kommunen!

Eines möchte ich auch klarstellen: die heute in der AVL Verantwortlichen können zumindest für die Entsorgung der ausgedienten Brennelemente nicht verantwortlich gemacht werden, vielmehr versuchen sie, für Transparenz zu sorgen! Die Anlieferung von „unbedenklich strahlendem“ Bauschutt aus Karlsruhe ist gestoppt. Bleibt noch die Frage offen, ob die Deponieerweiterung vielleicht ein wenig vorausschauend auch auf zu erwartenden Abfall aus Neckarwestheim geplant wurde!

Mein Vorschlag, da man ja noch nach weiteren Standorten für Deponien der Klasse DK0 und 1 sucht: Die Gemeinden Neckarwestheim und Gemmrigheim haben fürstlich von den Atomkraftwerken profitiert. Wäre der durch den Rückbau zurückgewonnene Grund – den ja wahrscheinlich niemand als Bauland haben möchte- nicht der ideale Standort für eine solche Deponie? Man könnte sich doch einige Lastwagenladungen auf der B10 bzw. auf der L1140  und eigene Sachverständige zum Nachmessen sparen, wenn man das freigemessene „unbedenklich strahlende“ Zeug einfach dort liegen lässt und in Ausbaustufe 2 gleich Neckarwestheim 2 draufkippt.

Joachim Spreu

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